Radon Schutz: Worum geht es?

Radon ist ein natürlich vorkommendes chemisches Element und gleichzeitig ein radioaktives Edelgas. Es entsteht beim spontanen Zerfall von Uran und Radium und gelangt so in die Bodenluft. Die Radonbelastungen im Boden sind abhängig vom natürlichen Vorkommen, der Bodenbeschaffenheit und der Luftdurchlässigkeit des Bodens. Ein Problem stellt das radioaktive Gas dar, wenn es in Gebäude gelangt und sich dort anreichert. Bei Maßnahmen, die ergriffen werden, um Gebäude und deren Bewohner davor zu schützen, spricht man vom Radon Schutz.

Wo ist die Radon Belastung besonders hoch?

Für die Radonbelastung in Deutschland ist das Bundesamt für Strahlenschutz zuständig. Auf deren Seiten findet man Informationen zu Vorsorgegebieten, zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Radon und vieles andere mehr.

Die Radonbelastung in deutschen Böden ist regional sehr unterschiedlich. Ursache dafür sind zum einen die unterschiedlichen Vorkommen von Uran und Radium und zum anderen die verschiedene Beschaffenheit der Böden und deren Durchlässigkeit.

Weil Radon als farbloses sowie geruchs- und geschmackloses Edelgas nicht so einfach wahrgenommen werden kann, gelangt es durch bodennahe Bauteile unbemerkt in Gebäude und ist laut BfS für ca. 5 – 10 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen in Deutschland verantwortlich.

Das Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht auf seinen Seiten entsprechendes Kartenmaterial, dem man die Radonbelastung in den einzelnen Bundesländern entnehmen kann. Wer sich in einem sogenannten Vorsorgegebiet bzw. einem Gebiet mit höherer Radonbelastung befindet, sollte es nicht versäumen, sich über entsprechende Schutzmaßnahmen zu informieren.

Was passiert, wenn ich Radon einatme?

Wenn man Radon einatmet, passiert im Grunde genommen nichts, außer dass man es auch wieder ausatmet. Was allerdings gefährlich ist, sind die Zerfallsprodukte des Edelgases. Befindet sich Radon in der Raumluft, verdünnt es sich stark und zerfällt zu Schwermetallatomen und Feinstaub, die sich in der Lunge ablagern und dann zu gesundheitlichen Schäden führen kann.

Wie gelangt Radon ins Gebäude?

Das gefährliche Gas gelangt in der Regel über undichte Fugen, Risse und Leitungsdurchführungen in den Keller und die das untere Geschoss von Gebäuden. Auch Schornsteine sowie Aufzugs- und Installationsschächte sind als undichte Stellen bekannt. Durch letztgenannte kann sich das Radongas außerdem bis in obere Geschosse eines Gebäudes ausbreiten.

Was kann man selber tun, um sich vor Radon zu schützen?

Wohnt man selbst in einem Gebiet, indem die Radonbelastung als erhöht gilt, kann man durch regelmäßiges und ausgiebiges Lüften die Radonbelastung in den Räumen reduzieren.

Mithilfe von Querlüften, bei dem Fenster an unterschiedlichen Seiten der Wohnung bzw. des Hauses geöffnet werden, entsteht ein sogenannter Durchzug, der es ermöglicht, die vorhandene Raumluft komplett auszutauschen. Mit dieser Methode ist man in der Lage, den Raum kurz und intensiv zu lüften, ohne zu viel an Heizwärme zu verlieren.

Zur eigenen Sicherheit kann man sich am Handy oder PC mithilfe des Kalenders einen Lüftungsplan anlegen und sich somit selbst an das notwendige regelmäßige Durchlüften erinnern.

Natürlich sollte man es nicht beim Lüften belassen, sondern einen Fachmann mit einer entsprechenden Messung beauftragen, um weitere notwendige Maßnahmen für den Radon Schutz einzuleiten und somit die Radonbelastung im Gebäude dauerhaft abstellen.

Dazu gehören unter anderem das Ausfindigmachen undichter Stellen und deren Abdichtung.

Kann man Radon im Gebäude messen?

Die Messung von Radon in Gebäuden ist nicht besonders kostspielig und zudem recht einfach. Experten halten Langzeitmessungen für sinnvoll und angebracht, denn die Radonkonzentration ist nicht selten großen Schwankungen ausgesetzt. Wer den Verdacht hegt, dass eine Radonbelastung im eigenen Wohn- oder Geschäftshaus vorliegt, sollte sich an eine Fachfirma wenden, um sich bezüglich der Messungen und der geeigneten Maßnahmen für den Radon Schutz beraten zu lassen.

Gibt es Grenzwerte zur Radonbelastung?

Gesetzlich festgelegte Grenzwerte für die Radonbelastung in Gebäuden gibt es nicht. Allerdings existiert ein von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebener Referenzwerte bezüglich der maximal akzeptierten Konzentration von Radon in Wohnungen. Diese werden international unterschiedlich ausgelegt. Selbst für Deutschland sind die Aussagen nicht einheitlich. Das neue Strahlenschutzgesetz vom 01.01.2019 gibt eine maximale Radonkonzentration von 300 BQ/m³ pro Jahr an. Wohingegen das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, einen jährlichen Radonwert von 100 BQ/m³ nicht zu überschreiten.

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